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Landwirtschaftliches Nutzungskonzept und Biogasanlagen

 

Auf der jüngsten Beiratssitzung des Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura wurde das überarbeitete und mit Zahlenmaterial untermauerte landwirtschaftliche Nutzungskonzept für die Wasserschutz- und Einzugsgebiete  den Mitgliedern erläutert, um es nun in Kürze auf Versammlungen in den einzelnen Gemeinden den betroffenen Landwirten vorzustellen. Thematisiert wurden auf der Sitzung jedoch auch die geplanten Biogasanlagen und ihre eventuellen Auswirkungen auf die Grundwasserschutz.

 

Unter Anwesenheit von Rudolf Eiba vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg und der Vertreter der Ämter für Landwirtschaft und Forsten Regensburg und Neumarkt, Dr. Stefan Kremb,  Georg Mayer und Michael Vetter stellten der Projektleiter Hydrogeologe Dr. Karl Heinz Prösl und Agrar-Ingenieur Dr. Georg Eiblmeier das überarbeitete, mit konkreten Zahlen bezüglich der Förderhöhen ergänzte landwirtschaftliche Nutzungskonzept vor, daß nun in den Wasserschutz- und Einzugsgebieten der Velburger, der Parsberger, der Eichlberger, der Hemauer Brunnen und der diversen Brunnen des Wasserzweckverbandes Laber-Naab angewendet werden soll. Die langfristige Gebietserhaltung bilde die Ausgangsbasis für die jeweiligen Maßnahmen betonte Dr. Prösl, wobei die landwirtschaftliche Nutzung unter Berücksichtigung der natürlichen Standort erfolgen solle, um auf diese Weise das Grundwasser zu schonen.

 

Unterteilt nach den einzelnen Deckschichtengegebenheiten wurden die Gebiete in drei Zonen unterteilt, denen wiederum bestimmte Maßnahmen mit entsprechender finanzieller Förderung zugewiesen wurden. Generell strebt man eine Kombination mit KULAP an, wobei die Förderbeträge nach Jahresbindungsfristen gestaffelt wurden. In allen Zonen besteht das Angebot einer Düngeempfehlung, wobei eventuelle Bodenbeprobungen im Herbst die  Effektivität aufzeigen sollen. Man habe das Programm bewußt in einem überschaubaren Rahmen gehalten, betonte Dr. Eiblmeier, wobei es sich um ein ausbaufähiges Konzept handle, das wiederum Landwirten Anreize zur Kooperation liefern solle. Die Maßnahmen müßten jedoch weiterhin visuell kontrollierbar bleiben um weiteren Kontroll- und Verwaltungsaufwand zu vermeiden, betonte der Agraringenieur. Mayer vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Regensburg begrüßte die sich an KULAP orientierenden Maßnahmen und riet den Verantwortlichen durch gezielte Beratung die Beteiligung an diesem Programm zu steigern.

 

Biogasanlagen: Maisanbau problematisch für Grundwasserschutz

Hemaus Bürgermeister Hans Pollinger gab zu bedenken, daß an dem KULAP-Programm abnehmendes Interesse bei den Landwirten zu verzeichnen sei, da dies mit der jahrelangen Verpflichtung des Gesamtbetriebes einherginge Auf der anderen Seite stehe das wachsende Interesse an der Biomasse- Erzeugung. In diesem Zusammenhang wurde bei den Kooperationspartnern die geplanten Biogasanlagen und ihre Auswirkungen auf den Grundwasserschutz diskutiert. Man dürfe die aus den Biogaskraftwerken resultierende intensive Nutzung der Landwirtschaft nicht vergessen, ergänzte Scheuerer diese Ausführungen und stellte klar, daß gerade der in diesem Zusammenhang verstärkte Maisanbau nicht unproblematisch für den Grundwasserschutz sei.

 

Es sei illusorisch, die alternativen  technische Entwicklung mit den Argument “Grundwasserschutz” aufhalten zu können, entgegnete jedoch Velburgs Bürgermeister Kraus und sprach sich dafür aus, anstelle der Blockade derartiger Entwicklungen einen für beide Seiten gangbaren Weg zu finden, der sowohl die Aspekte Biogas als auch Wasserschutz beinhalte,. Gleichzeitig warnte er jedoch vor “Lippenbekenntnissen” der Biogasanlagenbetreiber. Eiba forderte daher eine intensive Beratung der Rohstoffzulieferer seitens der Ämter für Landwirtschaft und Forsten. Dr. Eiblmeier plädierte dafür, diese Form der Energiegewinnung nicht als Gegensatz zum Wasserschutz zu sehen, sondern auch die gemeinsamen Interessen, wie zum Beispiel die ganzjährige Bodenbedeckung zu  berücksichtigen. “Ein Industrieller kann nicht gegen die Umweltschutzauflagen agieren, somit muß sich der Landwirt auch am Grundwasserschutz orientieren!” Konstatierte Scheuerer abschließend. Dr. Prösl forderte die Anwesenden auf, in Anbetracht dieser Entwicklungen, die für sie zukunftsträchtigen Gebiete auszuwählen, um die Weichen frühzeitig zu stellen.