Beratung und Unterstützung der Landwirte:
Bodenuntersuchungen im Frühjahr 2007 zur Stickstoff-Düngeempfehlung
Ein klar erklärtes Ziel der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura ist die Unterstützung der Landwirte in den Wasserschutz- und Einzugsgebieten hinsichtlich der grundwasserschonenden Bewirtschaftung. Zur Vermeidung eines übermäßigen Nitrataustrages, hat die Kooperation im Frühjahr eine N-min-Beprobung angeboten, um auf diese Weise Düngeempfehlungen aussprechen zu können. Inzwischen liegen die Analyseergebnisse vor.
„Hinsichtlich der Vermeidung eines übermäßigen Nitrataustrags spielt die Stickstoffdüngung in ihrer gesamten Höhe wie auch in der Verteilung der Stickstoffmenge zu den einzelnen Gaben eine wesentliche Rolle. Hinweise für die „richtige“ Bemessung der Stickstoff-Düngung liefert eine Bodenuntersuchung im Frühjahr vor der ersten Düngung und eine darauf basierende Düngeempfehlung.“, erläutert der das Trinkwasserschutzprojekt begleitende Agraringenieur Dr. Georg Eiblmeier die Hintergründe der Bodenprobenentnahmen. Bereits in der Vergangenheit hatte die Kooperation derartige Beprobungen durchgeführt. Aufgrund der ausgesprochen positiven Resonanz seitens der Landwirte wurde es heuer jedoch noch auf weitere Flächen in den betroffenen Schutzgebieten ausgedehnt., sodaß in diesem Frühjahr auf 108 Schlägen N-min-Proben entnommen wurden. Zusammen mit den betriebs- und schlagbezogenen Daten bildeten die Untersuchungsergebnisse die Basis für eine Düngeempfehlung der Landesanstalt für Landwirtschaft.
Niedriger Stickstoffgehalt – gute Bestandsentwicklung
„Insgesamt sind im Durchschnitt nach dem Winter relativ niedrige Stickstoffgehalte gemessen worden. Deutlich wird vorallem, dass die Winterungen niedrigere Werte aufweisen, als die Flächen mit Furchtarten, die erst im Frühjahr angesät werden. Dies erklärt sich im Wesentlichen aus der Stickstoffaufnahme der Winterungen in einem milden Winter ohne eigentliche Vegetationsruhe und einer damit einhergehenden guten Entwicklung.“, kommeniert Dr. Eiblmeier die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Ergebnisse und führt weiter aus: „Trotz der relativ niedrigen Stickstoff-Gehalte wurden vergleichsweise niedrige Düngeempfehlungen ausgesprochen, da die Bestände im Frühjahr gut bis sehr entwickelt waren und keiner besonderen Förderung bedurften. Teilweise war sogar ein viel zu dichter Bestand vorhanden, der nicht noch zusätzlich zur Bestockung und zum Erhalt der Nebentriebe angeregt werden sollte.“
Auch in den kommenden Jahren sollen diese Beprobungen wiederholt werden, eventuell die Flächen jedoch noch gezielter ausgewählt werden. Eine zumindest stichprobenartige Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst soll Aufschluß geben, ob die Düngung nach diesen Empfehlungen zu einer Reduzierung der Nitratauswaschung beitragen kann.
Aus der nachfolgenden Tabelle ist die Verteilung der Proben auf die einzelnen Kulturen wie auch der durchschnittliche Nmin-Wert (Nitrat- plus Ammonium-Stickstoff) abzulesen.
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Tabelle 1: Verteilung der Proben auf die einzelnen Kulturen sowie deren Mittelwerte
Hauptfrucht 2007 |
Anzahl Flächen |
Nmin-Gehalt (0 – 60 cm) [kg N/ha] |
Hafer |
2 |
46 |
Mais |
20 |
42 |
Sommergerste |
27 |
40 |
Triticale |
1 |
27 |
Wintergerste |
17 |
29 |
Winterraps |
14 |
27 |
Winterroggen |
2 |
36 |
Winterweizen |
28 |
32 |
Die Verteilung der Proben auf die einzelnen Schutzgebiete zeigt Tabelle 2. Die Mittelwerte sind nicht sehr unterschiedlich und teilweise auch nicht repräsentativ, so dass sich eine Bewertung verbietet.
Tabelle 2: Verteilung der Proben auf die einzelnen Schutzgebiete sowie deren Mittelwerte
Wasserschutzgebiet |
Anzahl Flächen |
Nmin-Gehalt (0 – 60 cm) [kg N/ha] |
WSG Alter Ofen |
22 |
33 |
WSG Eichelberg |
22 |
30 |
WSG Pexmühle |
17 |
35 |
WSG Parsberg |
21 |
36 |
WSG Velburg |
2 |
45 |
WSG Kallmünz |
7 |
33 |
WSG Penk |
3 |
60 |
WSG Hemau |
10 |
40 |
WSG Hohenschambach |
6 |
33 |