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Amt für Landwirtschaft und Forsten:

Flurbegehung zeigt Landwirten den Weg zu optimalen Erträge bei maximalem Umweltschutz

 

Die Ämter für Landwirtschaft und Forsten Cham und Neumarkt hatten erneut zu einer Flurbegehung nach Illkofen eingeladen, um anhand von Demonstrationsanlagen die unterschiedlichen Wirkungsweisen der einzelnen Dünge- und Pflanzenschutzmittel aufzuzeigen. Schwerpunktmäßig wurde wiederum der Aspekt „optimale Erträge bei maximalen Umweltschutz“ beleuchtet.

 

Flurbegehung IllkofenZahlreiche Interessenten, neben den Landwirten auch Vertreter der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura, des Landhandels und der Pflanzenschutzmittelfirmen hatten sich in Illkofen eingefunden, um sich vor Ort ein Bild über die einzelnen Ergebnisse der Versuchsreihen zu machen. Zum einen wurde der Pflanzenschutz in Wintergerste, Sommergerste, Winterweizen, Mais und Raps vorgestellt, zum anderen wurden Düngemaßnahmen begutachtet. Die Führung durch die Demonstrationsanlagen hatten die Pflanzenbauberater Dr. Stefan Kremb vom  Amt für Landwirtschaft und Forsten (ALF) Cham und Helmut Graser vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Neumarkt übernommen. Anhand der Dokumentation der einzelnen Maßnahmen sowie mit Hilfe der Wetteraufzeichnungen erläuterten sie detailliert die unterschiedlichen Vorgehensweisen und ihre Auswirkungen in den einzelnen Schlägen, wiesen dabei immer wieder auf die Witterungsabhängigkeiten der jeweiligen Maßnahmen hin.

 

Grundwasserschonende Düngung

Entsprechend dem Motto „Optimale Erträge bei maximalem Umweltschutz“ hatte man auch die Versuchsreihen angelegt. Zum Beispiel hatte der Betrieb Schmaußer zur Vermeidung der Stickstoffauswaschung die Gülle im Frühjahr auf die noch stehenden und stickstoffbindenen Winterrübsen ausgebracht, auf diese Weise also grundwasserschonend gewirtschaftet. Diese organische Düngung wurde voll angerechnet, so dass Mineraldünger eingespart werden konnte. Allerdings erwies sich die mechanische Bekämpfung des Rübenaufwuchses als nicht ausreichend, sodaß aufgrund des starken Durchwuchses zu einem etwas späteren Zeitpunkt Herbizide eingesetzt werden mussten.

 

Verzicht auf Terbuthylazin

Die Unkrautbekämpfung im Mais wurde ebenfalls thematisiert, wobei die Wirkungsweise diverser Dr.Eibmeier TWS Oberpfälzer Jura / Dr. Kremb / ALF ChamMittelkombinationen gegenübergestellt wurde. Pflanzenbauexperte Dr. Kremb ging in diesem Zusammenhang auf die Problematik des Einsatzes der terbuthylazinhaltigen Herbizide im Jurakarst ein. Generell sollte in den Karst-Regionen auf derartige Pflanzenschutzmittel verzichtet werden, da sie dem bereits seit längerem verbotenem Atrazin, dessen Aubbauprodukte immer noch im Grundwasser vorzufinden sind, sehr ähnlich sind. Vor Ort konnten sich die Landwirte von der guten Wirkung terbuthylazinfreier Pflanzenschutzmittel überzeugen, wobei auch das Preisniveau annähernd gleich ist. In diesem Zusammenhang wurde auf die verschiedenen, nach Bodenbeschaffenheit klassifizierten Programme der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura hingewiesen, die bei einer grundwasserschonenden Bewirtschaftung weitere Fördermöglichkeiten offerieren.

 

Rapsglanzkäfer im Vormarsch

„Der milde Winter und die warme Witterung im Vorjahr stellte ideale Vermehrungsbedingungen für den Rapsglanzkäfer dar“, erläuterte Helmut Graser und verdeutlichte seine Aussage anhand mehrerer Pflanzenexponate, die aus  einer unbehandelten Parzelle stammten. Dennoch rieten die Pflanzenbauexperten, dass eine Bekämpfung erst nach Überschreitung der Schadschwelle erfolgen sollte. War der Krankheitsdruck in Wintergerste und Winterweizen bisher gering, so traRapsbegutachtungt jedoch in der Sommergerste des Betriebes Meier aus Gottesberg, der sich ebenfalls an den Versuchen beteiligt hatte, ein sortenbedingter starker Mehltaubefall auf, den es gezielt zu bekämpfen galt. Für den Maiszünsler steht neuerdings ein Prognosemodell zum Flugbeginn zur Verfügung.

 

Kleegrasmischungen im Focus

Zum Abschluss konnte eine Anlage mit 13 möglichen Kleegrasmischungsvarianten besichtigt werden. Die Futterbauexperten wiesen auf die Sicherheit und hohe Standorteignung bei den amtlich geprüften und empfohlenen Mischungen hin. Mit der Demoanlage soll die Eignung der Mischungen für das Gebiet Jura gezeigt werden. Für den Landwirt sind hier die Trockenheitsverträglichkeit und Ausdauer, wie zum Beispiel Winterhärte und  Schnittverträglichkeit wichtige Auswahlkriterien In Hanglagen ist Kleegras wegen der geringeren Erosionsgefahr dem Mais vorzuziehen.

 

Durchschnittliche Ernte

Generell konnte festgestellt werden, dass sich die Bestände trotz der allgemeinen Befürchtungen angesichts der langandauernden Trockenheit im Frühjahr noch in gutem Zustand präsentierten, sodaß laut Dr. Kremb unter der Voraussetzung weiterer Regenfälle eine durchschnittliche Ernte erwartet werden kann. Anschließend nutzten die Anwesenden noch die Gelegenheit zum weiteren Erfahrungsaustausch im Cafe Kuhstall.

 

Meier / Dr. KrembIm Mais