Aktuelle Meldungen

 

Nitrat Bodenuntersuchung Ende November 2012

 

Bodenproben Nitrat 2012

Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst 2012 in den Wasserschutzgebieten der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura - Mittelwerte der einzelnen Fruchtarten bzw. Maßnahmen im Herbst

Wie in den zurückliegenden Jahren wurden zum Ende der Vegetationszeit in den Wasserschutzgebieten ausgewählte Flächen auf den Gehalt an auswaschungsgefährdeten Nitrat-Stickstoff im Boden untersucht. Zielsetzung ist es, die Ergebnisse als Beratungsgrundlage zu nutzen und den Landwirten die Auswirkungen ihrer Wirtschaftsweise aufzuzeigen. Darüber hinaus können Problembereiche des Grundwasserschutzes im Gebiet erkannt und gezielt bearbeitet werden.

Im Durchschnitt der 87 beprobten Flächen wurde im Jahr 2012 ein Nitratgehalt von 47 kg N/ha erreicht. Dies bedeutet gegenüber den Vorjahren nochmals eine leichte Absenkung (2011: 49 kg/ha, 2010: 57 kg/ha). Der Nitratgehalt liegt damit im Durchschnitt aller Flächen auf einem vergleichsweise günstigen Niveau.
Das Jahr 2012 war insgesamt und vor allem in der Vegetationszeit ziemlich trocken (nur ca. 330 mm Niederschlag von März bis Oktober an der Wetterstation Eiersdorf). Vereinzelt führte der langanhaltende und starke Frost im Februar durch Auswinterung zu dünnen Beständen.
Für die Sommerkulturen (v.a. Mais) brachten die etwas reichlicheren Niederschläge in den Sommermonaten eine knapp ausreichende Wasserversorgung. Eine übermäßige Nitratfreisetzung im Herbst erfolgte aufgrund der eher kühlen Bedingungen nicht.
Insgesamt wurden nach Getreide im Durchschnitt niedrige Nitratwerte gemessen (vgl. Tabelle 1). Nach Winterraps liegt der Nitratwert mit durchschnittlich 63 kg Nitrat-N/ha weiterhin auf einem hohen Niveau. Maßgeblich sind dafür besonders einzelne Flächen mit hohen Nitratwerten. Eine Verbesserung wird hier nur dann zu erreichen sein, wenn die Stickstoffdüngung etwas verringert wird und gleichzeitig die Stickstofffreisetzung nach der Ernte durch reduzierte Bodenbearbeitung und etwas spätere Saat des nachfolgenden Wintergetreides gering gehalten werden kann.
Ähnlich zeigt sich die Situation bei den Maisflächen mit einem Durchschnittswert von 60 kg Nitrat-N/ha und einer Streubreite von 20 bis 130 kg/ha! Gerade aufgrund der Tatsache, dass der Mais das Stickstoffpotenzial des Bodens im Sommer sehr gut nutzen kann, benötigt er zum sicheren Erzielen guter Erträge nur eine Stickstoffdüngung, die deutlich unter dem Entzug liegt. Eine Reduzierung der Stickstoffdüngung ist damit zukünftig insbesondere auf den Flächen und in den Betrieben möglich, wo jetzt Nitratgehalte über 60 kg Nitrat-N/ha gemessen wurden.
Hohe und sehr hohe Nitratwerte sind oft wieder dort gemessen worden, wo nach Getreide oder Raps im Herbst Wintergetreide angesät wurde. Hier spielt zum einen ein möglicher Stickstoffüberschuss aus der Vorkultur, insbesondere aber die Bodenbearbeitung in der Phase hoher Bodentemperaturen eine sehr große Rolle, weil dann die Nitratfreisetzung aus dem Boden und aus Ernterückständen besonders gefördert wird. Besonders ungünstig ist es, wenn die Fläche während dieser Zeit „schwarz“ gehalten wird.
Bei Flächen mit Zwischenfruchtanbau, der erfreulicherweise einen hohen Flächenanteil einnimmt, wurde ein Durchschnittswert von 27 kg Nitrat-N/ha gemessen. Dort, wo dies aufgrund der Fruchtfolge möglich ist, sollte daher auch in Zukunft unbedingt eine Zwischenfrucht angesät werden, die den vorhandenen sowie mit organischer Düngung zugeführten Stickstoff binden kann.


 

Bodenproben Nitrat 2012

Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst in den Jahren 2008 bis 2012 im Vergleich verschiedener Wasserschutzgebiete in der Oberpfalz