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Nitrat-Bodenuntersuchung Anfang Dezember 2013

 

Bodenproben Nitrat 2013

Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst 2013 in den Wasserschutzgebieten der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura – Mittelwerte der einzelnen Fruchtarten bzw. Maßnahmen im Herbst

Anfang Dezember wurden in den Wasserschutzgebieten der Kooperation von ausgewählten Flächen Bodenproben zur Ermittlung des Nitratgehaltes vor Beginn der Sickerwasserperiode genommen. Die Ergebnisse dienen dazu, den Landwirten in der Beratung die Auswirkungen ihrer Wirtschaftsweise aufzuzeigen und Möglichkeiten der Abhilfe zu erarbeiten. Für die Wasserversorger ergeben sich daraus zusätzlich Hinweise auf die Situation in den Schutzgebieten und mögliche Problembereiche.
Im Durchschnitt der 93 beprobten Flächen wurde im Jahr 2013 ein Nitratgehalt von 37 kg N/ha erreicht, was gegenüber den Vorjahren nochmals einen deutlichen Rückgang bedeutet (2012: 47kg/ha, 2011: 49 kg/ha, 2010: 57 kg/ha). Damit liegt der Nitratgehalt im Durchschnitt aller Flächen auf einem niedrigen Niveau.
Dabei war das Jahr 2013 teilweise von sehr ungünstigen Witterungsbedingungen geprägt. Besonders in Erinnerung geblieben sind das nass-kalte Frühjahr und insbesondere die sehr nasse und kühle Phase im Mai und Juni, gefolgt von Trockenheit im Juli und August. Unter diesen Witterungseinflüssen litten insbesondere die Sommerkulturen, die sich Anfangs nur zögerlich entwickelten und dann mit Wassermangel zu kämpfen hatten. Die Winterkulturen wurden davon weniger stark beeinträchtigt.
Aufgrund der milden Witterung im Herbst mit guter Wasserversorgung waren sehr günstige Wachstumsbedingungen für die Herbstansaaten und Zwischenfrucht-Kulturen gegeben. Allerdings ergab sich dadurch auch eine länger anhaltende und höhere Nitratfreisetzung aus dem Boden und Ernterückständen.
In der Phase der hohen Niederschläge im Mai und Juni ist von einer bedeutenden Nitratauswaschung in tiefere Bodenschichten auszugehen. Auch der Herbst war relativ niederschlagsreich, so dass auch in der Zeit eine Nitratverlagerung erfolgt ist. Sichtbar ist dies daran, dass in der obersten Bodenschicht ein etwas geringerer Nitratgehalt vorlag als in der Schicht von 30 bis 60 cm. Aufgrund der relativ schweren Böden dürfte die Nitratverlagerung über die Bodentiefe von 90 cm hinaus insgesamt gering sein und v.a. im Mai/Juni stattgefunden haben.
Ertragseinbußen sind insbesondere bei den Sommerkulturen (v.a. Mais) gegeben. Daneben können auch Winterkulturen auf schlechten Standorten aufgrund von Wassermangel im Juli noch bedeutende Ertragseinbußen erlitten haben.
Trotz der für den Mais ungünstigen Bedingungen erreichten diese Flächen mit durchschnittlich 39 kg Nitrat-N/ha ein niedriges Niveau (vgl. Tabelle). Dies spricht dafür, dass in den meisten Fällen die Stickstoffdüngung „richtig“ bemessen war. Lediglich in Einzelfällen muss die Stickstoffzufuhr beim Mais noch deutlich reduziert werden (betrifft v.a. Maisflächen über 60 kg Nitrat-N/ha!).
Einen vergleichsweise hohen Durchschnittswert weisen auch im Jahr 2013 wieder die Rapsflächen auf. Bei Flächen mit hohen Werten liegt dies wahrscheinlich an der Stickstoffdüngung zum Raps wie auch an der Nitratfreisetzung nach der Ernte, die durch die Bodenbearbeitung in der Phase hoher Bodentemperaturen gefördert wird. Eine spätere und weniger intensive Bodenbearbeitung sowie eine spätere Ansaat von Winterweizen (ab ca. dem 10. Oktober) kann etwas zur Reduzierung der Nitratwerte beitragen.
Auch nach Erbsen ist es erforderlich, die Freisetzung des Stickstoffs aus den Knöllchenbakterien im Herbst möglichst zu vermeiden. Auf leichten Böden sollte deshalb nach Erbsen eine Zwischenfrucht mit nachfolgendem Mais angebaut werden.
Die Flächen mit Zwischenfruchtanbau, die mittlerweile einen größeren Umfang aufweisen, konnten im Durchschnitt einen sehr niedrigen Nitratgehalt von 15 kg Nitrat-N/ha erreichen. Der Vorteil für den Grundwasserschutz und die Konservierung des Stickstoffs für die Folgefrucht sind hier deutlich erkennbar.