Nitrat-Bodenuntersuchung Anfang Dezember 2014
Anfang Dezember wurden in den Wasserschutzgebieten der Kooperation wieder von ausgewählten Flächen Bodenproben zur Bestimmung des Nitratgehaltes vor Beginn der Sickerwasserperiode entnommen. Die Ergebnisse dienen dazu, den Landwirten in der Beratung die Auswirkungen ihrer Wirtschaftsweise aufzuzeigen und Möglichkeiten der Abhilfe zu erarbeiten. Für die Wasserversorger ergeben sich daraus zusätzlich Hinweise auf die Situation in den Schutzgebieten und mögliche Problembereiche.
Im Durchschnitt der 97 beprobten Flächen wurde im Jahr 2014 ein Nitratgehalt von 38 kg N/ha gemessen. Damit konnte das niedrige Niveau des Vorjahres wieder erreicht werden (2013: 37 kg/ha, 2012: 47 kg/ha, 2011: 49 kg/ha, 2010: 57 kg/ha). Auch im Vergleich zu anderen Gebieten in der südlichen Oberpfalz ist dies ein gutes Ergebnis (vgl. nachfolgende Abbildung).
Im Vergleich zum Jahr 2013 waren im Jahr 2014 günstige Witterungsbedingungen vorherrschend. Das Wachstum startete im Frühjahr bereits frühzeitig und durch die warmen Bedingungen war eine gute Entwicklung gegeben. Auch die Frühjahrsaussaaten waren unter günstigen Voraussetzungen frühzeitig möglich.
Nach zunächst knappen Niederschlägen brachte der Mai eine Auffüllung der Wasservorräte. Nachfolgend herrschte im Juni zeitweise ein deutliches Wasserdefizit, während die nachfolgenden Monate wieder eine gute Wasserversorgung aufwiesen. Auch die Temperaturen lagen im Frühjahr und Sommer überwiegend im günstigen Bereich. Im Herbst (ab September) blieben die Temperaturen bis zum Ende des Jahres deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
Aufgrund der weitgehend günstigen Witterungsbedingungen konnten sich sowohl Winter- wie auch Sommerkulturen gut entwickeln und brachten meist überdurchschnittliche Erträge. Für Zwischenfrucht- und alle weiteren Herbstansaaten waren durch die warmen Bedingungen und die ausreichenden Niederschläge sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten gegeben.
Die überwiegend guten Erträge konnten eine hohe Stickstoffaufnahme und damit eine gute Ausnutzung des Düngerstickstoffs bewirken. Insbesondere bei Flächen mit früh geernteten Kulturen (Getreide und Raps) kann es allerdings durch die warmen Bedingungen im Herbst zu erhöhter Nitratfreisetzung aus dem Boden und aus Ernterückständen gekommen sein; insbesondere dort, wo kein stickstoffzehrender Bewuchs vorhanden war.
Hohe Nitratwerte sind so wieder v.a. dort zu finden, wo eine höhere Stickstoffmineralisation im Herbst durch die Folgefrucht noch nicht aufgenommen werden konnte, also Flächen mit einer Fruchtfolge von Getreide oder Raps mit nachfolgendem Wintergetreide.
Insbesondere sind die hohen Nitratwerte aber wieder nach Mais zu finden. Hier spielt sicherlich die Nitratfreisetzung nach der Ernte eine bedeutende Rolle. Allerdings muss besonders bei Flächen mit Werten über 60 kg Nitrat-N/ha auch die Stickstoffdüngung überprüft werden.
Der positive Effekt des Zwischenfruchtanbaus trug wieder wesentlich zu dem niedrigen Durchschnittswert bei. Hier wurde im Durchschnitt ein Nitratgehalt von 12 kg/ha erreicht!