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Nitrat-Bodenuntersuchung im Dezember 2016

 

Anfang Dezember wurden in den Wasserschutzgebieten der Kooperation wieder von ausgewählten Flächen Bodenproben zur Bestimmung des Nitratgehaltes vor Beginn der Sickerwasserperiode entnommen. Die Ergebnisse dienen dazu, den Landwirten in der Beratung die Auswirkungen ihrer Wirtschaftsweise aufzuzeigen und Möglichkeiten der Abhilfe zu erarbeiten. Für die Wasserversorger ergeben sich daraus Hinweise auf die Nitrat-Situation in den Schutzgebieten und mögliche Problembereiche.

Im Durchschnitt der 91 beprobten Flächen wurde diesmal ein Nitratgehalt von 67 kg N/ha gemessen. Dieses Ergebnis liegt sogar leicht über dem Durchschnittswert des Jahres 2015 (2015: 64 kg/ha; 2014: 38 kg/ha, 2013: 37 kg/ha, 2012: 47 kg/ha, 2011: 49 kg/ha, 2010: 57 kg/ha).

Die Niederschläge waren im Jahr 2016 bis in den August relativ günstig verteilt und ausreichend. Im August bis Mitte September fehlten dann ausreichende Niederschläge, was sich in vorübergehendem Wassermangel bei Mais und Rüben bemerkbar machte. Nachfolgend stand den Pflanzen bis Jahresende wieder genügend Wasser zur Verfügung.

In der Phase mit Wassermangel im Sommer traten dann insbesondere in der ersten Septemberhälfte ungewöhnlich hohe Temperaturen auf. Die nachfolgende Zeit blieben die Temperaturen auf einem leicht unterdurchschnittlichen Niveau.

Eine Nitratverlagerung oder gar Auswaschung über den Probenahmehorizont hinaus ist im Jahr 2016 unwahrscheinlich. Lediglich im Juli und Mitte September traten kurzzeitig so hohe Niederschläge auf, dass Nitrat verlagert wurde. Dies kann auch die Ursache für die oftmals vergleichsweise hohen Nitratwerte in der Bodenschicht von 30 bis 60 cm sein.

Die Folgen der Witterung waren insgesamt durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Erträge, wobei es beim Mais auf leichten Standorten zu einer etwas früheren Abreife kam.

Auch Zwischenfruchtflächen waren von den heißen Septembertagen betroffen, da diese aufgrund von Wassermangel zunächst schlecht aufliefen und sich aufgrund kühler Bedingungen im Oktober dann auch nur noch eingeschränkt entwickeln konnten und dadurch weniger vorhandenes Nährstoffangebot nutzen konnten. Bei früh gesäten Zwischenfrüchten war dies weniger ausgeprägt der Fall.

Für die Nitratwerte im Herbst waren aber die Bedingungen gerade im September und Oktober bedeutend: So muss davon ausgegangen werden, dass die hohen Septembertemperaturen zu einer deutlichen Nitratfreisetzung geführt haben, besonders dort, wo in dieser Zeit auch eine Bodenbearbeitung durchgeführt wurde.

Betrachtet man die einzelnen Hauptfrüchte des Jahres 2016, so fallen die Winterraps- und Maisflächen mit 84 bzw. 86 kg Nitrat-N/ha besonders negativ auf. Beim Raps dürfte dies überwiegend mit der Nitratfreisetzung nach der Ernte zusammenhängen, bei den Maisflächen darüber hinaus auch mit der Höhe der Stickstoffdüngung. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass die Nitratgehalte von ca. 30 kg/ha bis über 150 kg/ha streuen. Sollte auf den Flächen im Herbst zusätzlich noch Gülle oder Biogas-Gärrest ausgebracht worden sein, verschlechtert dies die Nitratwerte sehr deutlich und führt zu einer starken Erhöhung der Nitratauswaschung. Eine Herbstdüngung mit organischen Düngern ist darum unbedingt zu vermeiden.

Wie in allen Jahren zeigt auch 2016 der Zwischenfruchtanbau seinen positiven Effekt für den Grundwasserschutz. Wichtig ist es hier allerdings, durch die Auswahl der Pflanzenarten und den Saatzeitpunkt die Voraussetzungen zu schaffen, dass möglichst viel Stickstoff aufgenommen und über den Winter konserviert werden kann. Unzureichend entwickelte Bestände, oftmals Gemenge mit Leguminosen, erreichen niedrige Nitratwerte nicht sicher.

 

Nitratgehalt 2016

Tabelle 1: Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung Anfang Dezember 2016 in den Wasserschutzgebieten der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura – Mittelwerte der einzelnen Fruchtarten bzw. Maßnahmen im Herbst


Nitratgehalt 2016

Abbildung 1: Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst in den Jahren 2008 bis 2016 im Vergleich verschiedener Maßnahmengebiete in der Oberpfalz