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Nitrat-Bodenuntersuchung im Dezember 2017

 

Ende November bis Anfang Dezember wurden in ausgewählten Wasserschutzgebieten der
Kooperation auf speziellen Flächen wieder Bodenproben zur Ermittlung des Nitratgehaltes
entnommen. Die Ergebnisse dienen dazu, den Landwirten in der Beratung die Auswirkungen
ihrer Wirtschaftsweise aufzuzeigen und Möglichkeiten der Abhilfe zu erarbeiten. Für die Wasserversorger ergeben sich daraus Hinweise auf die Nitrat-Situation in den Schutzgebieten und mögliche Problembereiche.


Im Durchschnitt der beprobten Flächen wurde mit 51 kg Nitrat-N/ha ein relativ niedriger Wert ermittelt (2016: 67 kg/ha; 2015: 64 kg/ha; 2014: 38 kg/ha, 2013: 37 kg/ha, 2012: 47 kg/ha).

Nach dem sehr milden Frühjahr mit frühzeitig guten Aussaatbedingungen setzte Mitte April bis Mitte Mai eine sehr kühle und kalte Phase ein, die gerade frühen Maissaaten oftmals sehr große Probleme bereitete. Der Juni war dann überdurchschnittlich warm, während die folgenden Sommermonate im durchschnittlichen Temperaturbereich blieben.

Auffällig war dann im September die überdurchschnittliche Abkühlung, die im Oktober durch eine sehr milde Witterung abgelöst wurde. Diese hielt bis Mitte November an. Erst dann kam es zu einer deutlichen Abkühlung und zum Rückgang der Bodentemperaturen auf ca. 6 °C.

Nachdem schon in den Wintermonaten nur geringe Niederschlagsmengen zu verzeichnen waren, erreichten auch die Monate März und April nur knapp ausreichende Niederschläge. Kritisch wurde die Situation dann insbesondere in den Monaten Mai und Juni. Die geringen Niederschläge führten zu >einem deutlichen Wasserdefizit. Die Folge war eine schnelle Abreife der Wintergetreide- und Rapsbestände mit teilweise sehr niedrigen Erträgen insbesondere auf leichten Böden.

Beim Mais konnte der ab Ende Juni wie auch der in den Folgemonaten gefallene Niederschlag bedeutende Ertragseinbußen verhindern.

Günstig wirkte sich auf die Nitratwerte aus, dass im Herbst die Nitratfreisetzung aufgrund kühler Temperaturen (gerade im September) auf einem niedrigeren Niveau blieb. Andererseits entwickelten sich die Zwischenfrüchte zunächst nur verhalten, was allerdings im Oktober noch ausgeglichen werden konnte. Ebenso erreichten Raps- und früh gesäte Wintergetreidebestände noch eine gute Entwicklung.

Durch höhere Niederschläge im Oktober und November wurde bereits ein Teil des Nitrats aus der obersten Schicht in die zweite und dritte Schicht, in geringem Umfang evtl. auch bereits darüber hinaus verlagert. Dies kann einen geringen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben.

In der nachfolgenden Tabelle sehen Sie die Durchschnittswerte der unterschiedlichen Nutzungen und können so auch die Ergebnisse Ihrer Flächen einordnen.

Mit Ausnahme der Maisflächen wurden bei allen Kulturen gute Werte ermittelt. Dies betrifft auch die Rapsflächen, die in den Vorjahren oftmals höhere Werte aufwiesen.

Problematisch ist die Situation beim Mais. Der sehr hohe Durchschnittswert von 93 kg/ha kommt dadurch zustande, dass auf einzelnen Flächen extrem hohe Werte gemessen wurden, während andere Maisflächen mit ca. 50 kg/ha sehr gut abschnitten. Mit einer erhöhten Stickstofffreisetzung nach der Ernte kann dies nicht allein erklärt werden. Hier ist davon auszugehen, dass die Stickstoffdüngung insgesamt deutlich zu hoch ist. Dies betrifft sicherlich alle Maisflächen mit Nitratwerten im Bereich von 100 kg Nitrat-N/ha und darüber. Hier hilft nur weniger Stickstoff!

Weniger Stickstoff ist auch das Stichwort der neuen Düngeverordnung! Hier sind die Landwirte gefordert, wirklich ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, um die geforderte Stickstoffbilanz von 50 kg/ha nicht nur einzuhalten, sondern möglichst zu unterschreiten. Nur so werden wir eine Verminderung der Nitratbelastung des Grundwassers erreichen und es muss nicht zu einer weiteren Verschärfung der Verordnung kommen.

Eine sehr gute Möglichkeit zur Verminderung der Nitratauswaschung und zu einer Steigerung der Stickstoffausnutzung bietet der Zwischenfruchtanbau. Aufgrund der günstigen Bedingungen im Oktober lagen bei diesen Flächen die Werte im Durchschnitt bei sehr niedrigen 12 kg Nitrat-N/ha. Wichtig ist es dabei, durch die Auswahl der Pflanzenarten und den Saatzeitpunkt die Voraussetzungen zu schaffen, dass möglichst viel Stickstoff aufgenommen und über den Winter konserviert werden kann. Unzureichend entwickelte Bestände, oftmals Gemenge mit Leguminosen, erreichen niedrige Nitratwerte nicht sicher.

 

Nitratgehalt 2017

Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung Ende November 2017 in denWasserschutzgebieten der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura –Mittelwerte der einzelnen Fruchtarten bzw. Maßnahmen im Herbst


Nitratgehalt 2017

Ergebnisse der Nitrat-Bodenuntersuchung im Herbst in den Jahren 2009 bis 2017 imVergleich verschiedener Maßnahmengebiete in der Oberpfalz